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  • jenniferkaiser3

Digitalisierung in Zeiten von Corona

Die Corona-Krise erschüttert unsere Welt. Das Virus verursacht Chaos und Ängste. Die Wirtschaft wird mit Unsicherheiten und großen Einbrüchen konfrontiert. Das öffentliche Leben steht still und trotzdem spüren wir eine Beschleunigung von Entscheidungen in der Politik und in Unternehmen. Unternehmen, Behörden und der Regierung werden jetzt deutlich aufgezeigt, an welchen Stellen sie die Digitalisierung verschlafen haben. Die Versäumnisse, die schon da waren, werden jetzt umso sichtbarer. Sei es in der Bildung, der Arbeitswelt oder im Gesundheitssystem. Bildung Der Digitalpakt Schule, der die lang überfällige Digitalisierung der Schulen bringen soll, ist vor fast einem Jahr in Kraft getreten. Vorausgegangen war ein langer Streit zwischen Bund und Ländern. Bis 2024 stellt der Bund fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung von Deutschlands Schulen bereit und die Bundesländer legen nochmal 555 Millionen Euro darauf. Doch die Mittel sind von den Schulen bisher kaum abgerufen worden. Laut Forsa-Umfrage fühlen sich nur knapp über die Hälfte aller befragten Schulleiterinnen und Schuleiter gut informiert darüber, wie Mittel aus dem Digitalpakt überhaupt abgerufen werden können. Die Folge ist, dass meist nichts passiert. In den Schulen gibt es deshalb bei der Digitalisierung große Unterschiede. Es gibt Lehrer die den Unterricht per Live-Stream weiter anbieten, andere die Dokumente auf Plattformen zur Verfügung stellen und Lehrer die Dokumente per Mail oder Post verschicken. Flächendeckende digitale Lehr- und Lernmöglichkeiten fehlen. Viele Lehrer machen gerade einen großartigen Job, mit den meist beschränkten Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Die Unterstützung der Kultusministerien fällt leider schwach aus. Auf Dauer müssen Systemlösungen von den Landesregierungen bereitgestellt werden. Arbeitswelt Laut Bitkom haben 2018 nur 40% der deutschen Unternehmen Home-Office angeboten. In anderen Ländern ist die Zahl durchaus höher. Bedenkenträger in deutschen Unternehmen findet man schnell. Corona zwingt zum kompletten Umdenken. Viele Unternehmen müssen nun plötzlich die Möglichkeit für Home-Office schaffen. Statt das Meeting vor Ort durchzuführen, geht es nun doch online. Vorher undenkbar, jetzt kein Problem mehr. So schnell hat sich die Arbeitswelt noch nie verändert, technisch und vor allem kulturell. Es werden ständig neue digitale Formate ausprobiert, die bestimmt auch noch nach Corona ihre Anwendung finden. Öffentliche Verwaltung Gerade in Behörden wurde bisher oft keine Möglichkeit zum Home-Office angeboten. Die technische Ausstattung und IT-Architektur in vielen Behörden sind oft furchtbar veraltet. Es gibt zu wenige Laptops für Homeoffice und zu wenige einheitliche Tools – etwa für Videokonferenzen. Jetzt wird schnell nach Lösungen gesucht und technische Voraussetzungen geschaffen. Hier hat Corona ganz besonders die Digitalisierung vorangetrieben. Und wenn nun die Verwaltung noch auf E-Akten umsteigen, dann müssen demnächst die Mitarbeiter keine Akten mit nach Hause nehmen. E-Health Gerade steigen die Zahlen von Videosprechstunden enorm an. Bisher wurde Telemedizin in Deutschland nicht sonderlich genutzt. Vielleicht ändert sich das nun dauerhaft, weil Wartezimmer nicht nur in Zeiten von Corona potenzielle Ansteckungsherde sind. Die bisherige Limitierung von Videosprechstunden haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband im Zuge der Verbreitung des Corona-Virus nun aufgehoben. Allerdings offenbart sich auch, dass viele Arztpraxen und Krankenhäuser bisher kaum digitalisiert sind. Patienteninformationen und Krankheitsverläufe werden oft nicht systematisch digital erfasst Mit einem digitalen System könnten sich Kliniken und Arztpraxen auch leicht über die Anzahl freier Intensivbetten, Atmungsgeräte und anderen Knappen Güter des Gesundheitsbereichs verständigen. Gerade wird daran gearbeitet diese Defizite auszugleichen. Ausblick Es gibt einige Bereiche, in denen die Digitalisierung sich gerade sehr weiterentwickelt und viele digitale Unternehmen, die von der derzeitigen Krise auch profitieren. Es ist kein Zufall, dass der Streamingdienst von Disney nun 3 Monate früher gelauncht wurde. Netflix, Amazon Prime und Sky erleben gerade goldene Zeiten. Anbieter von digitalen Kollabrationstools wie Zoom, Slack oder Microsoft Teams sind gefragter denn je. Andere klassische Unternehmen suchen nach digitalen Lösungen ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Der Sprung in die digitale Zukunft ist gemacht. Und Schwimmen lernt man bekanntlich nicht im Trockenen.

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